
In diesem Artikel über Weihnachtsfeiern erfährst du:
Warum überhaupt eine Weihnachtsfeier?
Einmal im Jahr erinnert sich die Firma daran, dass hinter all den Excel-Tabellen und „Quick Calls“ tatsächlich Menschen sitzen. Und weil Danksagungen in PowerPoint-Präsentationen nie so recht wirken, lädt man eben zur Weihnachtsfeier ein.
Ein Abend, an dem man so tut, als sei man eine große Familie – und sich gleichzeitig fragt, wer unter den Angestellten eigentlich mehr verdient.
In einer meiner früheren Firmen gab es zuerst eine betriebliche Bescherung: Weihnachtsgeld, iPads, ein bisschen quatschen und Vorglühen. Später dann Essen, manchmal sogar ein Event. Einmal wurde mein Vorschlag zum „Lasertag“ umgesetzt und für einen der Chefs sogar ein hautenges Spiderman Outfit dazugebucht. Und diese Feier ist mir bis heute (ca. 10 Jahre später) immer noch positiv im Gedächtnis geblieben.
Interessant ist: An der Qualität der Weihnachtsfeier erkennt man oft die wirtschaftliche Lage des Unternehmens. Gibt es Ente mit Rotkohl, läuft’s. Gibt’s nur belegte Brötchen, sollte man vielleicht schon mal den Lebenslauf aktualisieren.
Was die Stimmung angeht: Eine Feier, bei der „jeder nur ein Getränk“ bekommt, ist keine Feier, sondern ein Workshop zur Frustrationstoleranz. Gemeinnützige Organisationen und Familienfeiern (ich hoffe, das versteht sich von selbst) sind da natürlich außen vor.
Und ja – auch im privaten Umfeld darf man Weihnachten gemeinsam überleben: Plätzchen backen, Schrottwichteln, sich gegenseitig mit Zimt und Erwartungen bestäuben.
Vereine wiederum sind eine Kategorie für sich: Dort trifft Glühwein auf Weltanschauung, und je nach Alkoholpegel kippt das Ganze gern mal in eine ethnologische Feldstudie (um es noch nett auszudrücken). Hier bist du mit einem frühen Rückzug gut beraten.

Die steuerfreie 110-Euro-Grenze pro Mitarbeiter*
In Deutschland dürfen Weihnachtsfeiern vom Arbeitgeber bis zu 110 Euro pro Kopf (brutto) steuerfrei bleiben – inklusive Essen, Deko, Location und dem obligaten Glühwein.
Wird’s teurer, gilt der ganze Betrag als „geldwerter Vorteil“.
(§ 19 Abs. 1 Nr. 1a EStG)
Wann die Weihnachtsfeier planen?

Wer schon im Sommer an Weihnachten denkt, ist kein Zyniker, sondern Realist.
Denn ab Oktober sind alle guten Restaurants ausgebucht, und die „guten Ideen“ (Weihnachtsmarkt, Hütte, Karaoke) längst von anderen Abteilungen besetzt.
Spart Ressourcen beim Personal: Wenn man rechtzeitig bucht, braucht die beauftragte Person oft nur ein, zwei Telefonate, um alles zu regeln – zehn Minuten Aufwand, vielleicht.
Wartet man hingegen bis November, muss dieselbe Person halbe Tage opfern, weil plötzlich jedes „gemütliche Restaurant mit Platz für 20 Personen“ entweder ausgebucht oder zur Skihütte umfunktioniert ist.
Kurz gesagt: Früh planen im September heißt, weniger Chaos und mehr Zeit.
Wo soll ich die Weihnachtsfeier feiern?
Die Frage nach der Location ist eine nach Charakter und Leidensfähigkeit. Ein Restaurant ist einfach, warm, planbar. Eine Eventlocation ist glamouröser, aber logistisch ein Minenfeld. Das Büro ist günstig, aber – nun ja – das Büro.
Und draußen? Romantisch, solange niemand friert oder die Glühbirnenkette ausfällt. Bitte entscheide selbst, aber wähle weise: Regel Nr. 1 Wertschätzung deinen Angestellten gegenüber ohne es cringe werden zu lassen. 👇
Location Vor- und Nachteile
Restaurant
Ideal für kleine bis mittlere Teams- Kein Organisationsaufwand
- Essen und Service inklusive
- Gemütliche Atmosphäre ohne Putzdienst
- Kaum Platz für Programm oder Tanz
- Gestaltungsmöglichkeiten stark begrenzt.
- Kein Raum zu flüchten
Eventlocation / Saal
Für größere Firmen ab 40 Mitarbeitern- Individuell gestaltbar, vom Lichtkonzept bis zum DJ
- Viel Platz für Musik, Tanz
- Professionelle Ausstattung
- Hoher organisatorischer Aufwand
- Miete, Catering und Technik summieren sich schnell
- Aufbau, Abbau, Abrechnung
Büro / Firmengelände
Für kleine Teams und große Firmen mit großem Gelände- Günstig und unkompliziert.
- Essen einfach vom Lieferanten ordern
- Kein Druck wegen der Übergabezeit
- Erinnerungen an Überstunden
- Es muss wieder aufgeräumt werden
- Man muss alles selbst organisieren

Alkohol ist keine Entschuldigung*
Auch auf der Weihnachtsfeier gelten dieselben arbeitsrechtlichen Regeln wie im Büro.
Wer also den Chef anpöbelt, riskiert theoretisch eine Abmahnung – und praktisch den schlechtesten Smalltalk aller Zeiten.
Wer zahlt die Weihnachtsfeier?
Ich hoffe, jetzt nicht, dass du Chef bist und gerade rechnest, wie viel dir deine Mitarbeiter „wert“ sind – denk daran: Es ist nur ein Abend.
Niemand isst für 100 €, aber das Gefühl, willkommen zu sein, ist unbezahlbar.
Ich habe mal in der Produktion einer großen Bäckerei-Kette gearbeitet, wo Brotklau zur selbsterklärten Teambuilding-Maßnahme gehörte. Die Brote mitzunehmen war nämlich offiziell verboten, was keinen meiner Kollegen vom Versuch abhielt auch in meiner Tasche in Mafiamanier ein Brot unterzubringen. Mitgehangen, mitgefangen. Da hätte ich als Chef auf keine Lust mehr viel springen zu lassen.
Trotzdem: Wer hart arbeitet, sollte wenigstens einmal im Jahr ohne schlechtes Gewissen satt werden dürfen. Und behandle immer Leute gut (auch finanziell), die dein und UNSER ALLER Essen zubereiten. Danke!!!

Welche Kleidung zur Weihnachtsfeier?

Wenn kein Dresscode angegeben ist, gilt: praktisch denken.
Trinken bedeutet: man wird oft zur Toilette müssen. Ein Einteiler ohne Pippiöffnung ist da eher eine Prüfung als ein Outfit.
Essen bedeutet: Magen und Darm brauchen Platz zum Arbeiten.
Auch wenn du dich optisch wohler/heißer fühlen würdest, zwänge dich nicht in enge Jeans und/oder zu enge Shapewear, wenn du nicht am Ende des Abends völlig verkrampft auf deinem Stuhl sitzen willst.
Und denk daran: Du bist dort beruflich – auch wenn Glühwein dich etwas anderes glauben machen will.
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Wie sage ich eine Weihnachtsfeier ab?
Ich war einmal in einer Firma, in der es fast als Majestätsbeleidigung galt, das gemeinsame (indirekt obligatorische) Mittagessen mit dem Chef ausfallen zu lassen.
Einmal sagte ich freundlich ab – und verbrachte die nächsten Tage damit, mir misstrauische Blicke und kollektive Enttäuschung abzuholen, als hätte ich persönlich die Teamkultur zerstört.
In dieser Firma wäre eine Absage der Weihnachtsfeier vermutlich offiziellen Kündigung gleichgekommen.
In einer anderen meiner früheren Firmen gab es zuerst eine betriebliche Bescherung: Weihnachtsgeld, iPads, ein bisschen quatschen und Vorglühen. Später dann Essen, manchmal sogar ein Event. Einmal wurde mein Vorschlag zum „Lasertag“ umgesetzt und für einen der Chefs sogar ein hautenges Spiderman Outfit dazugebucht. Und diese Feier ist mir bis heute (ca. 10 Jahre später) immer noch positiv im Gedächtnis geblieben.
Vielleicht gehörst du aber auch zu den Personen, die einfach nichts mit den Arbeitskollegen ausserhalb der Arbeit zu tun haben möchten (ausser es passt wirklich wie Arsch auf Eimer), obwohl du sonst als zuvorkommend, freundlich, hilfsbereit und extrovertiert wahrgenommen wirst. Ja, eigentlich freust du dich über jede Einladung, bist aber trotzdem gerne für dich oder hältst dir gerne die Option offen schnell mal weg zu müssen.

Wichtig ist, dass du nicht in die Defensive gehst. Dabei könnten sich andere schnell vor den Kopf gestossen fühlen. Menschen, die auf der Arbeit strahlen, müssen sich nicht rechtfertigen, wenn sie privat Schatten suchen.
Mein Rat: Ehrlich bleiben. Wenn du nicht kommen möchtest, sag das. Höflich, klar, ohne Roman. Niemandem ist geholfen, wenn du stattdessen zuhause sitzt und so tust, als wärst du plötzlich schwer erkrankt
Man kann sehr gesellig sein – und trotzdem das Bedürfnis haben, am 15. Dezember nur mit einem Tee und der eigenen Couch zu feiern.
Ich würde als Chefin tatsächlich eine Umfrage starten wo die Mitarbeiter dann die Wahl haben, zwischen einem bezahlten freien Tag, einer kleinen Feier oder einem Ausflug, je nach Teamdynamik.

Teilnahme ist freiwillig – theoretisch*
Sofern eine Betriebsfeier ausserhalb der Arbeitszeiten stattfindet, darf niemand zur Teilnahme gezwungen werden.
In der Praxis fühlt sich’s aber oft anders an.
Wer nicht kommt, gilt schnell als Teamverweigerer – was paradox ist, weil dieselben Leute sonst von Work-Life-Balance“ reden.„
Weihnachtsfeier Einladung per E-Card

Und falls du zu den Organisierten gehörst – oder wenigstens so wirken willst – gibt es dafür übrigens meine E-Card zur Weihnachtsfeier.
Eine charmante, digitale Einladung, die man in meinem Shop bestellen kann.
Ganz ohne blinkende GIFs, dafür mit Geschmack und in sanften Farbtönen
Denn wer einlädt, darf ruhig Stil zeigen – bevor sich alle mit Punsch bekleckern.
Was sagt also eine Weihnachtsfeier über ein Unternehmen aus?
Am Ende ist eine Weihnachtsfeier kein Pflichttermin, sondern ein Spiegel. Sie zeigt, wie ein Unternehmen mit Menschen umgeht – mit Zeit, Geld und Stimmung.
Wer mit Wärme feiert, zeigt Haltung. Und wer spart, spart selten nur am Buffet.
Ob du nun dabei bist oder lieber zuhause bleibst:
Wichtig ist, dass du das Jahr so beendest, dass es sich nach dir anfühlt – nicht nach Pflichtgefühl.
*Stand 07.10.2025. Ich bin keine Steuer- oder Rechtsberaterin. Die Angaben erfolgen nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr. Sie dienen nur allgemeinen Informationszwecken („Good to know“) und ersetzen keine individuelle steuerliche oder rechtliche Beratung.
